Die Selbstbeobachtung, oder auch Temperaturmethode genannt, zählt zur natürlichen Empfängnisverhütung, bei der mittels Körpertemperatur die fruchtbaren und unfruchtbaren Tage innerhalb eines Menstruationszyklus bestimmt werden.
Die Temperaturmethode kann einerseits dazu verwendet werden, die fruchtbaren Tage zu zeigen, um einen Kinderwunsch zu unterstützen. Andererseits erfahren Paare mit dieser Methode, wann verhütet werden muss, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Die Körpertemperatur muss vor dem Aufstehen immer zur gleichen Uhrzeit gemessen werden. Die Aufwachtemperatur zeigt an, wann der Eisprung vorüber ist. Sie ist in der ersten Zyklushälfte - vom Beginn der Monatsblutung bis zum Eisprung - etwas niedriger als in der zweiten Zyklushälfte.
Nach dem Eisprung steigt die Körpertemperatur etwas an und bleibt bis zur nächsten Monatsblutung erhöht. Ist die Temperatur gestiegen und bleibt auf diesem höheren Niveau, ist der Eisprung erfolgt. Die Temperatur wird Tag für Tag aufgeschrieben oder in ein Temperaturkurvenblatteingetragen. Aus dem Verlauf der Kurve kann die Frau ihren Eisprung ersehen.
Die leichteste Methode, die Temperaturkurve zu beurteilen, geschieht nach der sogenannten "3-über-6-Regel". Sobald die Temperatur an drei aufeinanderfolgenden Tagen höher ist als an den sechs vorangegangenen Tagen, kann davon ausgegangen werden, dass der Eisprung stattgefunden hat. Ab dem dritten Tag nach dem Eisprung wird angenommen, dass das Ei nicht mehr befruchtungsfähig ist. Die Messung der Körpertemperatur kann im Mund, in der Scheide oder im After durchgeführt werden.
Hinweis: Pro Zyklus muss immer an der gleichen Stelle gemessen werden. Für die Messung kann ein Galliumthermometer oder auch ein digitales Thermometer verwendet werden.
Die Zuverlässigkeit ist von der fehlerfreien und genauen Anwendung abhängig. Voraussetzung ist, den eigenen Körper gut zu kennen, ausreichend Schlaf und kein Stress. (Pearl-Index 3-20).
Durch die zusätzliche Beobachtung des Gebärmutterhalsschleims kann die Sicherheit noch erhöht werden. Die Kombination von Temperaturmethode und Schleimbeobachtung nennt man auch symptothermale Methode.
Hinweis: Inzwischen gibt es zur Wahrnehmung von Fruchtbarkeitszeichen mehrere Hilfsmittel auf dem Markt, wie z.B. den Verhütungscomputer.
Die Temperaturmethode bzw. die symptothermale Methode sind eigentlich keine Verhütung im klassischen Sinn. Viele Paare verwenden sie vor allem, um ihren Kinderwunsch zu erfüllen.
Quelle: www.gesundheit.gv.at
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